e-Learning Basics – Das Learning Management System (LMS)

Jan-Hendrik Precht

Jan-Hendrik Precht begeistert sich für die Themen "lebenslanges Lernen" und "systemische Unterstützung in Personalentwicklung und Vertrieb". Zum Einen, weil Ihn sowohl die Vielfalt an möglichen Themen als auch innovative Steuerungsmöglichkeiten faszinieren. Zum Anderen, weil letztendlich alle Beteiligten etwas davon haben.

Was ist eigentlich ein Learning Management System (LMS)?

Die Abkürzung LMS steht für den Begriff Learning Management System und wird oft auch als Lernplattform, Corporate Academy, e-Learning Plattform bezeichnet.

Learning Management Systeme werden für die Erstellung, Ausspielung, Verwaltung und Auswertung von Weiterbildungsmaßnahmen, wie z.B. eTrainings/Online-Trainings, Seminare, Webinare und Sonderformate wie z.B. Workshops implementiert.

Ein LMS unterstützt Unternehmen bei der Mitarbeiter:innen-Entwicklung sowie dem Bildungscontrolling und macht Weiterbildungsprozesse in Unternehmen im Vergleich mit Excel-Listen und Paper-Pencil-Formaten einfacher, effizienter, schneller und meßbarer. Zusätzlich können Lernende strukturiert Trainingspunkte sammeln, auf Trainings-Solls hinarbeiten und Zertifikate für erfolgreiches Absolvieren einzelner Trainingsmaßnahmen zum Download angeboten bekommen.

Was kann ich mit einem LMS alles machen?

Folgende grundlegende Funktionen sollte ein LMS dennoch besitzen:

  • Verwaltung von Trainingsmaßnahmen:
    LMS-Administratoren sollten jederzeit die Möglichkeit haben, neue Trainingsmaßnahmen im System anzulegen, in das LMS zu importieren und bestehende Lerninhalte bei Bedarf zu bearbeiten oder zu archivieren.
  • Rollenspezifische Aussteuerung von Lernformaten:
    Eine zentrale Funktion eines LMS ist das Aussteuern von verschiedenen Lernformaten (eTrainings, Seminare, Webinare, Workshops, uvm.) an die Lernenden.
    Hierzu sollte jedes LMS mit einer an die Unternehmenshierarchie angepassten Benutzerrechteverwaltung ausgestatte sein, welche eine Abteilungs- und positionsspezifische Freischaltung der verschiedenen Weiterbildungen ermöglicht und bei Bedarf Standorte, bzw. Abteilungen abbilden kann.
  • Erstellen von Lernpfaden:
    Ein LMS muss Administratoren ermöglichen, Trainingspfade aus verschiedenen Lernformaten zu erstellen und diese den Lernenden rollenspezifisch oder sogar personenindividuell anzubieten.
  • Lernerfolge erfassen und visualisieren:
    Zentraler Bestandteil von Learning Management Systemen ist die Fähigkeit, Lernerfolge zu erfassen und Führungskräften einen Überblick über die Trainingsaktivität ihrer Teammitglieder zu ermöglichen. Weitere Reportingfunktionen ermöglichen die Bewertung von Trainingswirksamkeit von Maßnahmen zu erfassen und.
  • Feedback der Lernenden und Trainer einholen:
    Um die Bewertung der Maßnahmenqualität durch die Lernenden als auch durch Dozent:Innen zu ermöglichen, bieten Learning Management Systeme verschiedene Feedbackfunktionen.
  • Anbindung an personaldatenführende Stammsysteme:
    In der Regel ist ein LMS nicht das HR-Daten führende Stammsystem einer Personalabteilung. Daher werden die für den Betrieb des LMS notwendigen HR-Daten in der Regel über eine Schnittstelle oder einen Dateien-Regelimport in das Learning Management System importiert. Typische, für den Betrieb des LMS notwendige Personaldaten sind neben Name und Geschlecht auch Informationen zu Standort, Hierarchie, Rolle, Vorgesetzten oder eigenen Teammitgliedern.  
  • Mehrsprachigkeit:
    Für internationale Konzerne ist die Fähigkeit, Installationen in der jeweiligen Landessprache zu ermöglichen, unumgänglich, um den Lernenden eine bestmögliche Learning Experience garantieren zu können.

Welche Ansichten hat ein LMS (Lerneransicht & Adminansicht)?

Ein Learning Management System besitzt in der Regel zwei verschiedene Oberflächen:

Eine Ansicht für die Lernenden, die Lernoberfläche und eine Ansicht für Administratoren, die Pflegeoberfläche.

Auf der Lernoberfläche erhalten Lernende Zugriff zu ihren Trainingsangeboten, wie zum Beispiel Seminaren, eTrainings, Webinare, Workshops, ihren aktuellen Lernständen und verfügbaren Zertifikaten. Je nach Umfang und installierten Zusatzmodulen besteht über ein LMS die Möglichkeit, Kompetenz Assessements zu absolvieren, oder Feedbackgespräche zwischen Führungskraft und Teammitglied durchzuführen. Mit Hilfe eines Benachrichtigungscenters werden die Lernenden, Führungskräfte und Trainer über Einladungen, Genehmigungen und Fristen informiert. Da sich neben der Art zu lernen zunehmend auch die Orte des Lernens ändern, ist eine bestmögliche Mobilfähigkeit unabdingbarer Bestandteil einer modernen und umfassenden Learning Experience, die eine Darstellung aller Inhalte auf allen Endgeräten ermöglicht.

Die Pflegeoberfläche dient der Administration des LMS. Auf ihr erstellen und verwalten die Administrierenden Weiterbildungen aller Formate und steuern den Rollout von Maßnahmen anhand von Genehmigungsprozessen und Benutzerrechten. Auch Stornofristen und -gebühren werden über die Pflegeoberfläche definiert, Feedbackformulare erstellt und die Systemnachrichten definiert, die die Lernenden stets auf dem Laufenden halten sollen.

Welche Hostingarten gibt es für ein Learning Management System?

In der Regel ist das Hosting der Lernplattform in den Lizenzgebühren inkludiert. Grundlegend unterscheidet man beim Hosting von Learning Management Systemen zwischen Cloud Hosting und On Premise Installation.

Üblicherweise werden Learning Management Systeme in der Cloud des LMS-Dienstleisters installiert, die sich in der Regel nahe bandbreitenstarker Internetknotenpunkte befindet.

Die Vorteile dieser Hostingart in großen Rechenzentren: Hochperformante Server, installiert in klimatisierten Hochsicherheitstrakten, angebunden an bandbreitenstarke Backbones ermöglichen höchste Performance der darauf installierten Anwendung. Zusätzlich übernehmen die Rechenzentren alle Aufgaben für die Datensicherung der Softwaresysteme und bieten somit insgesamt ein Leistungsangebot, das nur wenige Unternehmen selber bereitstellen können. Außerdem agiert der Systemdienstleister im Bedarfsfall in einer ihm vertrauten Umgebung.

On Premise-Hosting bedeutet, dass der Systemanbieter die Software auf von Kunden bereitgestellten Servern installiert und der laufende Betrieb dort stattfindet. Damit liegen die Organisation ausreichender Bandbreite und Rechenleistung, Backup und Datensicherheit auf Seiten des Hostings auf Kundenseite.

Fazit:

Die Bewertung eines LMS erfordert eine gründliche Bewertung aller Features und Vorteile, die es bietet. Eine Entscheidung, die man sich nicht zu leicht machen sollten, da die Bindung an ein LMS für gewöhnlich über einen langen Zeitraum geht.

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